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25.11.2017 - 18:00 Uhr

35 Jahre Filmclub Brixen: Citizen Kane (in deutscher Sprache)

USA 1941, 114 Min.
Regie: Orson Welles
Mit: Orson Welles, Joseph Cotton

Im Jahr 1941 stirbt der US-amerikanische Zeitungsmagnat Charles Foster Kane einsam auf seinem Privatschloss Xanadu, als er gerade eine gläserne Schneekugel betrachtet. Er haucht ein letztes Wort aus: Rosebud (dt.: Rosenknospe).

Es folgt eine Zusammenfassung seiner Biografie im Stil einer Wochenschausendung (News on the March), einzelne Lebensstationen werden beleuchtet. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, baute Kane ein Imperium auf, das aus 37 Zeitungen sowie zahlreichen Verlagen, Firmen und Immobilien bestand. Gezeigt wird ein Mensch, der stets in der Öffentlichkeit gestanden und die Massen polarisiert hat. Die Sendung entpuppt sich als Probeaufführung vor Mitarbeitern der Wochenschau. Doch der Produzent ist der Meinung, dass der richtige Aufhänger noch fehle – etwas, das die Privatperson Kane treffend charakterisiert. Er beauftragt den Reporter Thompson, herauszufinden, was hinter dem letzten Wort von Kane tatsächlich steckt.

Für seine Recherche sucht Thompson verschiedene Personen und Orte auf. Zunächst versucht er, Kanes zweite Ehefrau Susan Alexander, die von ihm getrennt lebte, zu treffen. Die ehemalige Opernsängerin und jetzige Nachtclubtänzerin und Alkoholikerin weigert sich jedoch, mit ihm zu sprechen.

Der Reporter begibt sich dann in das Privatarchiv des längst verstorbenen Bankiers Thatcher, der Kanes Ziehvater war. Aus Tagebüchern erfährt man, dass Kanes Mutter Mary 1871 unerwartet zu Reichtum kam, nachdem ein säumiger Schuldner ihr ein Bergwerk überschrieben hatte, das sich später als Goldmine entpuppte. Sie beschloss, die Erträge aus dieser Mine zur Gänze in die Erziehung und Ausbildung ihres kleinen Sohnes zu investieren, und gab Kane in die Hände seines neuen Vormundes Thatcher. Kane trennte sich nur widerwillig von seinen Eltern, seinen Schlitten ließ er im Schnee zurück. Mit Vollendung seines 25. Lebensjahres erhielt Kane die Verfügungsgewalt über sein mittlerweile umfangreiches Vermögen. Im Gegensatz zu Thatcher interessiert er sich aber nicht für Anlageobjekte wie Goldminen oder Grundstücke. Er will lieber Chefredakteur seiner Zeitung New York Inquirer werden. Kane verwandelt das seriöse Blatt in eine Boulevardzeitung, die nun hauptsächlich Klatschmeldungen und Skandalgeschichten abdruckt. Er diffamiert Unternehmen, an denen er selbst beteiligt ist – sehr zum Missfallen von Thatcher, der Kane wegen seiner linken Gesinnung und seines leichtsinnigen Umgangs mit Geld kritisiert.

Nach seinem Besuch in Thatchers Archiv sucht Thompson Kanes langjährigen Geschäftsführer und Finanzberater Bernstein auf. Dieser vermutet, dass Rosebud ein Mädchen gewesen sei oder etwas, das Kane verloren hat. Bernstein erinnert sich an die Übernahme des Inquirer durch Kane in den späten 1880er Jahren: Die Umstrukturierung und Neuausrichtung der Zeitung begleitet Kane mit einer Grundsatzerklärung. Darin sichert er zu, er wolle die Bürger- und Menschenrechte seiner Leser verteidigen und eine Zeitung machen, die wahrheitsgetreu und unabhängig von Unternehmerinteressen berichtet. Diese Erklärung wird von Jedediah Leland, Kanes bestem Freund, als „historisches Dokument“ aufbewahrt. Der Inquirer wird in den folgenden Jahren zur auflagenstärksten Zeitung New Yorks. Kane beginnt, antike Statuen zu sammeln, und unternimmt eine mehrmonatige Europareise. Als er zurückkommt, ist er mit Emily Norton verlobt, der Nichte des US-Präsidenten. In dieser Zeit kommt es zu ersten Differenzen zwischen Kane und Leland, unter anderem wegen ihrer gegensätzlichen Haltung zum Spanisch-Amerikanischen Krieg.

Als Nächstes sucht Thompson Leland auf, der Kane laut Bernstein am besten gekannt haben soll. Leland ist der Meinung, dass Kane immer nur an sich selbst geglaubt habe und am Ende ohne den Glauben an irgendetwas gestorben sei. Er berichtet von Kanes Familienleben: 1904 wird Kanes Sohn geboren, in den folgenden Jahren geht jedoch die Ehe mit Emily zunehmend in die Brüche, da Kane nur an seiner Arbeit interessiert ist. Auch seine regelmäßigen Attacken auf Emilys Onkel, den Präsidenten der Vereinigten Staaten, sorgen für Streit. 1916 lernt Kane die junge Susan Alexander kennen, Angestellte einer Notenhandlung und Hobby-Sängerin. Sie entwickeln Sympathien füreinander und treffen sich regelmäßig. Es bleibt offen, ob sie eine Affäre haben oder eine platonische Freundschaft führen. Zur gleichen Zeit kandidiert Kane bei der Gouverneurswahl, der Sieg scheint ihm sicher. Aber Jim Gettys, sein politischer Gegner, weiß von den Treffen mit Susan und stellt Kane vor die Wahl: entweder legt er die Kandidatur nieder, oder seine Affäre wird öffentlich gemacht. Da Kane sich weigert, berichten die Zeitungen bereits am nächsten Tag über den Skandal. Die Wahl ist für ihn verloren. Zwei Wochen, nachdem Emily sich von ihm hat scheiden lassen, heiratet Kane Susan. Um der talentlosen Sängerin eine Karriere als Opernstar zu ermöglichen, errichtet er ihr in Chicago ein Opernhaus. Leland, inzwischen Theaterkritiker bei Kanes Zeitung und seit Jahren mit Kane zerstritten, wird am Abend nach der Uraufführung von Kane in der Redaktion gefunden – betrunken eingeschlafen über seiner halbfertigen Kritik. Kane schreibt „den Verriss“ so negativ zu Ende, wie Leland ihn begonnen hat, und veröffentlicht die fertige Kritik. Anschließend feuert er Leland. Emily und Kanes Sohn sterben zwei Jahre später an den Folgen eines Autounfalls.

Thompson besucht Susan Alexander ein zweites Mal. Diesmal berichtet sie ihm von ihrer Karriere als Opernsängerin. Obwohl ihre Stimme sich nicht dafür eignet, will Kane aus ihr einen großen Star machen. Ihr erster Auftritt gerät zum Debakel. Nachdem Leland wegen seines Verrisses entlassen worden ist, schickt er seinem ehemaligen Freund einen Brief. Darin befindet sich ein zerrissener Scheck über 25.000 Dollar, den ihm Kane als Abfindung hat zukommen lassen, und die Grundsatzerklärung über die journalistischen Werte des Inquirer, die Kane Jahre zuvor geschrieben hat. Susan, deren Sangeskünste überall auf Ablehnung stoßen, weigert sich, weiterhin aufzutreten, doch Kane zwingt sie dazu. Erst nach einem missglückten Selbstmordversuch darf Susan ihre Gesangslaufbahn beenden. In den folgenden Jahren beginnt Kane mit dem Bau von Xanadu, wo beide fortan einen Großteil ihrer Zeit verbringen. Susan hasst die Abgeschiedenheit des Palastes und will nach New York zurück. Auf einem Ausflug kommt es zu einem heftigen Streit zwischen den beiden; kurze Zeit später verlässt sie ihn.

Am Ende fährt Thompson nach Xanadu, wo Kanes enorme Besitztümer sortiert werden. Dort trifft er auf den Butler Raymond. Dieser berichtet von Susans Abreise aus Xanadu, und der Zuschauer sieht, wie Kane in seinem Zorn Susans Zimmer zerstört und dabei eine Schneekugel findet, die ihn an seine Kindheit erinnert – an den Tag, an dem er seine Eltern verlassen musste. Thompson beendet seine Suche mit der Vermutung, dass Rosebud etwas sei, das Kane – im Gegensatz zu allen anderen Dingen – nicht bekommen konnte oder das er wieder verloren hatte. Die letzte Einstellung des Films zeigt, wie Kanes wertlose Besitztümer in einem großen Ofen verbrannt werden, darunter auch sein alter Schlitten aus Kindheitstagen – mit der Aufschrift Rosebud.

Bei seiner Erstveröffentlichung 1941 war der Film ein Flop und er wurde heftig kritisiert. Heute gilt Citizen Kane als Meilenstein der Kinogeschichte.

Anmeldung & Info:

Veranstalter: Filmclub

Eintritt frei!

Weiterführender Link: www.filmclub.it

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